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Hintergrund auf europäischer Ebene

Im November 2001 nahm der EU-Rat eine Empfehlung zur umsichtigen Verwendung antimikrobieller Mittel in der Humanmedizin (2002/77/EG) an. In dieser Empfehlung wurden die Mitgliedstaaten und die EWR-Länder dazu aufgerufen, spezifische Strategien für die umsichtige Verwendung antimikrobieller Mittel zu entwickeln, um die Antibiotika-Resistenz einzudämmen.

Diese Strategien sollten Maßnahmen zur Überwachung der Antibiotikaresistenz und des Antibiotikaeinsatzes, zur Bekämpfung und Prävention der Antibiotikaresistenz, Aus- und Fortbildung sowie Forschung umfassen. Die Kommission wurde in der Empfehlung aufgefordert, Aufklärung, Konsultation und die Koordinierung der Maßnahmen zu fördern und zu beobachten und auf der Grundlage der Berichte aus den Mitgliedstaaten regelmäßig Bericht zu erstatten.

Im Rahmen der Aufgaben auf Gemeinschaftsebene sind zwei große Überwachungsnetzwerke etabliert. Das European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net)  ist verantwortlich für die Sammlung von Resistenzdaten ausgewählter Indikatorbakterien mit dem Schwerpunkt im Bereich Krankenanstalten. Ergänzend wurde auf nationaler Ebene 2015 das Projekt CARBA-Net (Diagnostik und Surveillance von Carbapenemase produzierenden gramnegativen Bakterien in Österreich) initiiert. Dieses beleuchtet die Epidemiologie von multiresistenten gramnegativen Erregern in Österreich und bietet mikrobiologischen Labors auch entsprechende Laborleistungen an.

Seit dem Jahr 2003 ist das IHMT des Ordensklinikums Linz Elisabethinen mit der Umsetzung von ausgewählten Maßnahmen aus der EU-Ratsempfehlung betraut und ist aktuell für eine vier-Jahres Dauer in seiner Funktion bestellt .

Das nationale Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen am IHMT

Das nationale Referenzzentrum für antimikrobielle Resistenzen übernimmt mit seinem zertifiziertem Laborpartner analyse BioLab im Auftrag des Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz das Management der österreichischen Resistenzdaten durch die Projekte European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net), Surveillance-Netzwerk zur Sammlung und Bewertung von Resistenzdaten aus dem niedergelassenen und stationären Sektor von ausgesuchten nicht invasiven Infektionserregern (SURV-Net) und Diagnostik und Surveillance von Carbapenemase produzierenden gramnegativen Bakterien (CARBA-Net). Außerdem werden in einer jährlichen Publikation die erhobenen Daten im Österreichischen Resistenzbericht (AURES)   veröffentlicht.

Weiters organisierte das NRZ am IHMT das National Antimicrobial Committee on Susceptibility Testing Austria (NAC-AT), die österreichische Verbindung zum Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST). Österreich war von 2010 – 2013 Mitglied des EUCAST Steering Committees und wurde in dieser Funktion durch die Institutsleiterin des IHMT und medizinische Leiterin der analyse BioLab GmbH vertreten.

Die Koordination der Umstellung der Methodik zur Antibiotikaresistenztestung von CLSI auf EUCAST erfolgte in Österreich in Abstimmung mit den Fachgesellschaften ÖGACH und ÖGIT beginnend mit Oktober 2010 und konnte Ende 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. Österreich gilt in diesem Zusammenhang als "best practice"- Modell für eine rasche und erfolgreiche EUCAST Implementierung in einem Land.

An dieser Stelle bedanken wir uns sehr herzlich an alle Projektteilnehmenden für die gute Zusammenarbeit und die Datenmeldung.

Diese Seite wird von der analyse BioLab im Auftrag des nationalen Referenzzentrums für antimikrobielle Resistenzen gehostet.